Trommelritual in prähistorischer Höhle |
Freitag, 16. Juni 2017
Mit Himalaya-Schamanen Parvati Rai und Sailer Tamang Trommeln, oder andere rhythmische trommelähnliche Musikinstrumente, sind für Schamanen auf der ganzen Welt für ihre schamanischen Reisen von unerlässlicher Bedeutung. Die Schamanentrommel ist ein Werkzeug zur Tranceinduktion und dient als Fahrzeug durch andere Welten. Der Schlag der Trommel beeindruckt Wesenheiten in anderen Welten ebenso wie die Menschen selbst. Der Trommelschlag verleiht den Schamanen die notwendige Kraft um zu heilen oder um eigene Widerstände und Begrenztheiten zu überwinden. Somit ist die Trommel nicht nur ein magisches Instrument, sondern auch ein therapeutisches Mittel zur Heilung und für die persönliche Selbstentfaltung. Der monotone eindringliche Klang der Trommel führt in einen ekstatischen Zustand der Heilung. Die Trommel ist das Tor, durch das Schamanen in ihrer Ekstase die jenseitigen Welten bereisen. Welten die außerhalb unserer normalen Vorstellungskraft liegen. Sie bereisen die verschiedensten Gefilde des Himmels, der Erde und der Unterwelten. Dabei hilft die Trommel den Kontakt zu jenseitigen Helfern herzustellen. Die Schamanentrommel verkörpert den Weltenbaum, sie ist ein symbolisches Abbild des gesamten Kosmos. Der Trommelgriff ist die Weltenachse, welche die Ober- Mittel- und Unterwelt miteinander verbindet. Schamanen reisen visionär auf dieser symbolischen Weltenachse. Das Dröhnen der Trommel ruft die Geister und bändigt sie. Die Trommel fängt die Seelen der Toten und ihr Klang führt sie zu ihrem Bestimmungsort. Feindliche Geister vermag die Trommel einzufangen und zu bannen. Die der Trommel innewohnende Kraft führt zu innerem Gleichgewicht und Heilung. Die nepalesische Dhyangro (oder auch dhyanguro, denguru, dhengro, dhangro oder dhangor) ist für die Schamanen des Himalayas von grundlegender Bedeutung. Die doppelt bespannte Schamanen-Trommel ist auf dem Geisterdolch, dem phurba (auch als Dämonenkiller bekannt), gebaut und wird mit einem schlangenartigen Schlägel (dem gaja) gespielt. Die Trommelhäute bestehen meist auf der einen Seite aus dem Fell der Hochgebirgsziege (ghoral) und auf der anderen aus Affenfell (Hanuman). Die Form dieser Trommel wurde von dem ersten Kirati-Schamanen in einer Vision gesehen und nach diesem Vorbild angefertigt. Alle anderen im Himalaya verbreiteten ähnlichen Trommelarten sind von dieser Ursprungstrommel abgeleitet. Die TeilnehmerInnen bekommen je nach Verfügbarkeit, nach einer kurzen Einweisung, eine echte Dhyangro-Schamanentrommel in die Hand und können diese während des Rituals spielen. Verschiedene von den Schamanen überlieferte Rhythmen aus der Kirati und Tamang-Tradition werden einstudiert, die Shakti-Schamanenkraft wird aktiviert und tiefe Trance- und Ekstase-Zustände zugänglich. Es können gerne auch eigene Rahmentrommeln mitgebracht werden. Referenten: Parvati Rai und Sailer Tamang, Nepal und Marius E. Hannig, MOTHER EARTH PROJECT Berlin Datum: Freitag, 16.06.2017 Hier geht's zur Anmeldung!
Parvati Rai wurde 1946 in Bjojpun Chhinaku, im östlichen Nepal, geboren. Sie ist eine hochanerkannte und sehr weise Schamanin in der Kirati-Tradition und praktiziert seit nunmehr 57 Jahren. Wie alle Menschen der Kirati-Tradition ist sie mit der Natur sehr nah verbunden und besitzt ein immenses Wissen über die schamanischen Pflanzen. Parbati Rai hatte ihre erste Einweihungserfahrung im Alter von neun Jahren. Im Alter von 13 Jahren wurde sie zu einer anerkannten Schamanin, die seitdem täglich Heilrituale mit Klienten durchführt. Heute ist sie eine weltweit respektierte und hochgeschätzte Heilerin, welche sich insbesondere auch auf Frauenprobleme spezialisiert hat. Sie ist eine der sehr wenigen Kirati-Schamaninnen, die das praktische Wissen der hochkomplexen Rituale dieser ältesten schamanischen Ur-Tradition anwenden kann. Parbati Rai ist Ehrenmitglied im Mother Earth Institute e.V. und seit 2009 für das Mother Earth Project tätig. ___________________________________
Sailer Tamang wurde 1959 in Nepals gebirgigem Bezirk Sindhupalchok in einem kleinen Dorf geboren. Er wurde in eine Familienlinie von berühmten Schamanen hineingeboren und erlebte von frühester Kindheit an die schamanische Praxis. Er erbte von seinem Vater Chita Tamang und seinem Großvater sehr mächtige Energie um sie für Heilrituale, schamanische Techniken und zur Bewahrung des Heil-Wissens einzusetzen. ___________________________________
Marius E. Hannig erforscht seit über zwanzig Jahren westliche Naturmagie und indigenes Schamanentum. Seine Studien führten ihn dabei u. a. nach Mexiko zu den Wirrarika, den toltekischen Zauberern der Huicholes, zu den Schamanen, Nomaden und Höömii-Meistern in die Mongolei und in den Himalaya zu Kirati-, Tamang und Sherpa-Schamanen. Seit 2007 befindet er sich in der Ausbildung bei den Himalaya-Schamanen. Er lernt seitdem dort von vielen Schamanen und wurde von dem Meister-Schamanen Dhan Sing Tamang als Schüler angenommen und als Sohn adoptiert. Damit trägt er die Verantwortung das gesamte Wissen seines Schamanenlehrers zu empfangen und ebenfalls an geeignete Schamanenschüler weiterzugeben.
Er organisiert u.a. Studien- und Ausbildungsreisen, Retreats und Pilgerreisen mit den Himalaya-Schamanen in Nepal und zusammen mit den Wirrarika (Los Huicholes) der Sierra Madre Occidental in Mexiko Pilgerreisen nach Wirikuta. Er ist Gründer des MOTHER EARTH PROJECT®, Mitbegründer des Mother Earth Institute e.V., Organisator von Kolloquien, Seminaren und Veranstaltungen zu bewusstseinserweiternden Themen, setzt sich für die Bildung einer nachhaltigen Entwicklung ein und unterstützt Projekte zur Bewahrung schamanischer Traditionen und Kulturen. |